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Über mich

Ich wurde 1977 auf Rhodos geboren und wuchs hier in Esslingen auf. Ich komme aus einem „klassischen Arbeitnehmerhaushalt“, wie es früher so treffend hieß. Meine Eltern arbeiteten beide viel und lang, auch samstags und meine Mutter sonntags. Mein Vater im Schichtdienst in der Produktion und meine Mutter als Putzfrau im Krankenhaus Esslingen. Sie taten dies, weil sie meinen zwei älteren Brüdern und mir, eine bessere Zukunft ermöglichen wollten. Meine Eltern kamen beide aus ärmlichen Verhältnissen und haben beide, bis auf die Grundschule keine weitere Schulbildung genossen. Es hat uns an nichts gefehlt, aber meine Eltern haben sich vieles vom Mund abgespart. Meine Eltern waren bzw. sind sehr fleißige und einfache Leute.

Meine schulische Laufbahn ging von der Grundschule, mit einem kleinen Umweg über die Realschule, auf das Gymnasium. Trotz vorhandenem Notendurchschnitt für das Gymnasium, empfahl mich meine damalige Klassenlehrerin als Migrantenkind nur für die Realschule. Dank meiner und einiger engagierter Eltern (leider nicht Lehrer!!) gelang mir der Wechsel auf das Gymnasium. Die Selektivität des Bildungssystems konnte ich also sehr gut mitverfolgen. War der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit familiärer Zuwanderungsgeschichte in der Hauptschule und Realschule noch erheblich, sank er bis zum Abitur auf einen Bruchteil. Deswegen bin ich auch gegen eine verbindliche Grundschulempfehlung, wie sie momentan die FDP auf Landesebene fordert, weil die verbindliche Grundschulempfehlung eben nicht die Bildung von Klassen aus Schülerinnen und Schülern mit vergleichbaren Begabungen und Leistungsvoraussetzungen erleichtert, sondern immer noch Akademikerkinder im Vergleich zu den Arbeiterkindern bevorzugt.

Nach der Schule fing ich an zu arbeiten. Ich arbeitete mich von einer befristeten Sachbearbeiterin hoch zur Projektleiterin mit Personal- und Budgetverantwortung. Ich vertritt jahrelang die Belange der Kolleginnen und Kollegen als Betriebsrätin gegenüber der Geschäftsleitung, genauso wie ich dann als Führungskraft die Entscheidungen der Geschäftsleitung gegenüber den Betriebsrätinnen und Betriebsräten vertrat. Die fehlende Qualifikation in der Wirtschaft, holte ich durch ein Abendstudium nach. Ich studierte Wirtschaftswissenshaften und machte meinen Abschluss als Wirtschaftsfachwirtin und erwarb so meinen Meister.

Ich weiß also, was es heißt, tagsüber zu arbeiten und abends zu studieren. Und ich weiß auch, dass wir Frauen auf unserem Weg zum Aufstieg mehr und härter arbeiten müssen, um das gleiche Ziel zu erreichen. Und ich weiß auch, dass am Ziel ankommen nicht bedeutet, sich ausruhen zu können. Man muss sich ständig weiterbeweisen.

Mein gesamtes bisheriges Leben ist also geprägt vom Einsatz gegen Benachteiligung und für ein gleichberechtigtes Miteinander auf Augenhöhe in einer teilhabegerechten Gesellschaft, bei gleichen Zugangschancen. Und ich garantiere euch, dass ich diesen Aspekt in meinem gesamten Handeln automatisch mitbedenke.